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15.02.2021 ecoworks setzt CO2-neutrale und serielle Gebäudesanierung um

Das Berliner PropTech-Startup ecoworks hat die erste CO2-neutrale und serielle Gebäudesanierung in Deutschland umgesetzt. Das Projekt hat Signalwirkung für die Wohnungswirtschaft. Es steht nicht unbewusst im Hamelner Brennpunkt-Viertel “Kuckuck”. ecoworks wollte unter Beweis stellen, dass digitale Planung und Vorfertigung in der Sanierung auch im sozialen Wohnungsbau funktioniert. Drei Mehrfamilienhäuser mit insgesamt zwölf Wohnungen erzeugen jetzt mehr Energie, als die Bewohner für Heizung, Warmwasser und Haushaltsstrom benötigen. Die überschüssige grüne Energie speist ecoworks in das öffentliche Stromnetz ein. Die sanierten Gebäude fallen wie Neubauten inmitten der tristen Vierzigerjahre-Siedlungsbauweise sofort ins Auge. Klimaneutrales Wohnen zieht jetzt neue Bewohner ins Viertel. Die Resonanz der Mieter zu den komfortablen und bezahlbaren Wohnungen fällt sehr positiv aus.

Weil rund dreißig Prozent der bundesweiten CO2-Emissionen aus dem Gebäudebestand kommen, hat die Bundesregierung beschlossen, dass Immobilien bis 2050 klimaneutral werden müssen.

Aber der Sanierungsmarkt will im Gebäudebestand trotz immer höherer Förderquoten nicht in Fahrt kommen. Weniger als ein Prozent der Wohnungen werden in Deutschland jährlich saniert. Für die Klimaziele der Bundesregierung müssten hingegen 2.700 Milliarden Euro in die Dekarbonisierung von 30 Millionen Wohnungen investiert werden. Im gegenwärtigen Tempo würde der klimaneutrale Gebäudebestand in Deutschland erst in einhundert Jahren erreicht werden.

Die modulare Gebäudehülle aus der Fabrik

Ein neuartiges Verfahren ermöglicht die Planung in 3D, die Produktion von Fassaden- und Dachelementen mit hohem Vorfertigungsgrad in der Fabrik und eine schnelle Montage dieser Module auf den bestehenden Gebäudehüllen. Alte Häuser können auf diese Art und Weise in kurzer Zeit auf Passivhausstandard gebracht werden. Der durch hohe Dämmung verbleibende geringe Energiebedarf wird durch Photovoltaik, Wärmepumpe und Wärmespeicher gedeckt. Nach Abschluss der seriellen Sanierung kommt das Haus ohne fossile Brennträger aus und produziert als kleines dezentrales Kraftwerk seine Energie selbst.

Serielle Sanierung wird dem Vorbild der Wind- und Solarenergie folgen

Emanuel Heisenberg, Gründer und CEO von ecoworks, sieht die Aufgabe des Start-ups vor allem in der Entwicklung einer neuen Industrie: “Wir entwickeln eine neuartige Gebäudehülle, die einfach installiert werden kann, die ineffiziente, baufällige Gebäude ohne Störung der MieterInnen innerhalb weniger Wochen klimaneutral saniert.” Perspektivisch werden auch hier nach dem Vorbild der Wind- und Solarenergie die Kosten sinken, und zwar durch Automatisierung der Planung, aber auch der Produktion der vorgefertigten Fassaden- und Dachmodule.

Die serielle Sanierung von ecoworks könnte sich bald zur zentralen Lösung entwickeln, deutlich mehr Gebäude schneller und perspektivisch günstiger zu sanieren. Zuletzt forderte auch die EU eine Renovation Wave ein, also eine Sanierungswelle für klimaneutrales Wohnen bis 2050. Um das zu erreichen, müssen 220 Millionen Wohnungen saniert werden - das sind über 20.000 Wohnungen am Tag.







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