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23.02.2021 IBPDI erweitert Common Data Model for Real Estate um Nachhaltigkeit

Die International Building Performance & Data Initiative (IBPDI) hat mit Energy & Resources das zweite Cluster des Common Data Models (CDM) for Real Estate veröffentlicht. In Kooperation mit dem IIÖ Institut für Immobilienökonomie wurde das CDM for Real Estate um die Themen Energieverbrauch, Treibhausgasemissionen und Carbon Risk erweitert und ist dabei vollständig mit dem CRREM-Modell (Carbon Risk Real Estate Monitor) kompatibel.

„Unsere Branche ist einer der größten CO2-Emittenten und bisher ohne wirkungsvolles Instrumentarium. Es fehlte – bei allem guten Willen bei Eigentümern und Investoren – am grundlegenden Schritt, die Pariser Klimaziele in konkrete immobilienwirtschaftliche Kategorien zu übersetzen“, sagt Rebekka Ruppel, Präsidentin der IBPDI. „Mit dem neuen Cluster Energy & Resources etablieren wir ein einheitliches Modell und verfolgen unsere Strategie der Konsolidierung von Standards.“ „CRREM leistet die zwingend notwendige Übersetzungsleistung. Als Teil unseres CDM for Real Estate wird die Dekarbonisierung des Gebäudesektors damit erstmals erfassbar, analysierbar und – am wichtigsten – zielführend gestaltbar“, sagt Prof. Dr. Sven Bienert, Geschäftsführer, IIÖ Institut für Immobilienökonomie.

Übersetzung der Pariser Klimaschutzziele für Immobilienwirtschaft

Die mittlerweile unter anderem von der EU Taxonomy on Sustainable Finance sowie der UN Asset Owner Alliance aufgegriffenen CRREM-Dekarbonisierungspfade haben die allgemeinen Pariser Klimaschutzziele zur Begrenzung der Erderwärmung in konkrete, handlungsleitende CO2-Zielwerte bis auf Gebäudeebene übersetzt. Das CDM for Real Estate ermöglicht mit dem Cluster Energy & Resources eine vollständige Abbildung des Carbon Footprint für ganze Portfolios wie auch einzelne Gebäude und darüber hinaus komplexe Kalkulationen und Szenariosimulationen rund um Carbon Risk, Stranded Assets und CO2-Bepreisung. Konkrete Maßnahmen zur CO2-Einsparung, Kostenreduzierung und Risiko-Vermeidung werden dadurch genauer planbar und der Effekt einzelner Optimierungen oder ganzer Maßnahmenbündel auch quantitativ modellierbar.

„Auf Grundlage des heutigen Emissionsniveaus des EU-Gewerbeimmobiliensektors wäre sein bis 2050 zur Einhaltung des Pariser 1,5-Grad-Celsius-Ziels zur Verfügung stehende Emissionsbudget bereits im Jahr 2032 vollständig erschöpft. Dank CRREM stehen der Branche endlich transparente und in der immobilienwirtschaftlichen Praxis direkt anwendbare Ziele zur CO2-Vermeidung zur Verfügung, um hier angemessen gegensteuern zu können“, sagt Dr. Jens Hirsch, Domain Expert Sustainability bei BuildingMinds und bei der IBPDI für das Cluster Energy & Resources verantwortlich.

GRESB-kompatibel

Die CRREM-Implementierung ist zudem die Voraussetzung für die Kompatibilitiät des CDM for Real Estate mit gängigen Marktstandards wie GRESB (The Global ESG Benchmark for Real Estate Assets) oder dem jüngst pilotierten Nachhaltigkeitsstandard und Scoringsystems ECORE des ESG Circle of Real Estate. Dadurch werden Nutzern des CDM for Real Estate die notwendigen Datenerfassungs- und -auswertungsverfahren für die entsprechenden Standards enorm erleichtert. „Ein im CDM for Real Estate erfasstes Immobilienportfolio oder Gebäude lässt sich jetzt auf Knopfdruck und ohne großen Zusatzaufwand nach GRESB benchmarken“, erklärt Ruppel.

So enthält das Cluster Energy & Resources unter anderem den Energieverbrauch aus Strom, Erdgas oder Fernwärme und die dazugehörigen landes- und jahresspezifischen Umrechnungsfaktoren in Treibhausgasemissionen (Emissionsfaktoren) aber auch Dekarbonisierungsziele oder Carbon-Risk-Indikatoren rund um Stranded Assets und Carbon Pricing.

Konstante Weiterentwicklung des CDM for Real Estate

Das CDM for Real Estate wird von der offenen IBPDI konstant weiterentwickelt. Unter Rückgriff auf bereits am Markt vorhandene und genutzte Standards wird so eine international einheitliche Datensprache und -semantik entwickelt. Damit wird nicht nur die Basis für unternehmens- und systemübergreifende Datennutzung geschaffen, sondern auch der Einsatz fortgeschrittener Technologien wie Artificial Intelligence und Machine Learning auf immobilienwirtschaftliche Anwendungsfelder ermöglicht. Verfügbar ist neben dem neuen Cluster Energy & Ressources bereits das zentrale Cluster Digital Building Twin. In Arbeit befinden sich die Cluster Portfolio- ,Asset-, Property-, Facility- und Transaction-Management sowie Market Data, User & Customer Experience, Financials, Project Management, Organisational Management, Documentation und Order Management.






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