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25.02.2021 Cybersecurity: Warum Pure Player nachhaltige Performancebringer sind

Die Finanzbranche erwartet mit Spannung die Berichtssaison, in der die Unternehmen die Erträge des vierten Quartals 2020 veröffentlichen und damit gleich einen Ausblick auf 2021 geben. Die Ertragserwartungen für den Sektor Informationstechnologie stiegen in den vergangenen Wochen bereits deutlich an. Das liegt vor allem auch am Sektor Cybersicherheit, der weiter hohe Erträge in Aussicht stellt. Sogenannte „Pure Player“ tragen laut Researchhaus Tematica hauptsächlich zum Anstieg der Performance bei.

Aus der Sicht von thematisch agierenden Asset Managern bedeutet der Pure Play-Ansatz eine Art Reinheitsgebot. Investiert wird vor allem in solche Unternehmen, die nur in einem bestimmten Sektor unterwegs sind. Ein Engagement in Mischkonzerne wird möglichst vermieden. Diese Vorgehensweise ist reiner (purer) und einfacher in der Beurteilung der nachhaltigen Wirkung des Themas auf das Portfolio. Ein Vorteil für Investoren ist daneben vor allem die bessere Transparenz und Kontrollierbarkeit des Ansatzes.

„Ein Pure-Play-Unternehmen bezieht den überwiegenden Teil seines Umsatzes, Gewinns und Cashflows aus einem bestimmten Anlagethema. Im Fall des Cybersicherheits-Themas existieren daneben Unternehmen mit diversifizierteren Geschäftsmodellen und Märkten. Ein Engagement auf anderen Märkten kann jedoch den Einfluss des schnell wachsenden Cybersecurity-Marktes auf den Gesamtumsatz, den Cashflow und das EPS-Wachstum des Unternehmens begrenzen“, sagt Chris Versace, CIO des Researchhauses Tematica.

Wiederkehrende Umsätze bzw. Abonnement-Modelle begünstigen Pure Player
Abonnements ermöglichen es Unternehmen, viele ihrer Dienste zu bündeln und an Kunden zu verkaufen. Insbesondere regelmäßig wiederkehrende Einnahmen bzw. Kundenabonnements machen den größeren Anteil des Umsatzes und Gewinns eines Pure Players aus und zeichnet diese reinen Geschäftsmodelle gegenüber Konglomeraten oder Multisektor-Unternehmen aus, die ein breiter gefächertes Business anbieten und daher nur teilweise regelmäßige Einnahmen generieren können.

„Wenn Cybersicherheitsunternehmen ihre Quartalsergebnisse bekannt geben, sollten Anleger auf das Wachstum des durchschnittlich wiederkehrenden Umsatzes ARR sowie auf den prozentualen Anteil des Umsatzes aus Abonnements und ähnliche Kennzahlen im Vergleich zum Vorquartal und zum Vorjahr achten“, rät Versace.

Der US-Cybersicherheitsspezialist Crowd Strike Holdings beendete beispielsweise das September Quartal mit einem ARR von 97 Millionen US-Dollar, etwa 42 Prozent des Quartalsumsatzes und steigerte seinen Abonnementumsatz damit auf 92 Prozent des Gesamtumsatzes.

Das sind die vielversprechendsten Pure Player

Versace erklärt: „In der Halbleiterwelt sprechen wir von „Dollar-Content“ pro Gerät – je mehr Inhalte pro Gerät und je mehr Geräte verkauft werden, desto höher sind die Einnahmen. Wir sehen, dass sich dasselbe im Sektor Cybersicherheit abspielt.“

So meldete CrowdStrike im Zusammenhang mit den Ergebnissen des September-Quartals eine „schnelle Modulakzeptanz“. Der Prozentsatz aller Abonnement-Kunden mit vier oder mehr Modulen sei auf 61 Prozent und der mit fünf oder mehr Modulen auf 44 Prozent gestiegen. Inzwischen haben 22 Prozent, fast ein Viertel der Abonnementkunden von CrowdStrike sechs oder mehr Module angenommen. Ein beeindruckendes Beispiel ist der Software-Anbieter Ping Identity (PING). Das Unternehmen schloss das September-Quartal mit einem Anteil der Abonnementumsätze von 92 Prozent am Gesamtumsatz ab.

Laut den von US-Datenanalyst Refinitiv veröffentlichten Konsenserwartungen für die 44 Unternehmen des Foxberry Tematica Research Cybersecurity & Data Privacy Index, ist von einem EPS-Wachstum (Gewinn per Aktie) von 15 Prozent im Zeitraum 2019-2021 auszugehen. Das EPS-Wachstum für den S&P 500 liegt im gleichen Zeitraum bei lediglich 4,0 Prozent[3]. Zu den aussichtsreichen „reinsten“ Playern dieses Index, die fast ihren gesamten Umsatz mit Cybersicherheit erzielen, gehören neben CrowdStrike (CRWD) und Ping Identity (PING) auch FireEye (FEYE), Fortinet (FTNT) oder Zscaler (ZS). Die große Mehrheit der anderen Unternehmen im Index erwirtschaften mindestens 90 Prozent ihres Umsatzes mit Cybersecurity.

„Große Konzerne wie Microsoft (MSFT) oder Broadcom (BRCM0) betreiben zwar ein kleines Cybersicherheitsgeschäft, leisten aber im Vergleich zum jeweiligen Gesamtgeschäftsmix dieser Unternehmen einen relativ geringen Beitrag in diesem Sektor und sind demzufolge nicht im Index enthalten“, so Rhahul Bhushan, Mitgründer von Rize ETF abschließend.








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