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26.02.2021 Guten Mischfonds steht die beste Zeit noch bevor

Die hohe Zeit der Mischfonds scheint vorüber, zumindest bei Betrachtung der Nettomittelzuflüsse. Diese fielen schon 2019 schwach aus, 2020 lag noch einmal darunter. „Dabei sind es genau diese Fonds, die für Anleger optimale Ergebnisse liefern können“, sagt Nikolas Kreuz, Geschäftsführer der INVIOS GmbH. „Zumindest dann, wenn sie nicht im Strudel des Bankenmarketings verschwinden.“ Die beste Zeit für gute Mischfonds beginnt also gerade erst.

2019 verzeichneten Mischfonds laut BVI noch einen Zufluss von rund 10,6 Milliarden Euro nach 21 Milliarden im Jahr 2018, fast 30 Milliarden 2017 und rund 38 Milliarden Euro im Jahr 2015. Sogar in der sehr schwachen Phase 2016 wurde mit 11,5 Milliarden mehr Geld in Mischfonds investiert als 2019. „2020 hat sich dieser Trend fortgesetzt“, sagt Kreuz. „Netto flossen 10,069 Milliarden Euro in Mischfonds.“ Deutlich hinzugewonnen haben hingegen reine Aktienfonds, die mit 21 Milliarden Euro ihre Nettomittelzuflüsse im Vergleich zu 2019 mehr als vervierfachen konnten.

Dabei sind es die Mischfonds, die wie keine andere Fondskategorie so genau das liefern, was sich Anleger von Fonds versprechen: die Abgabe der Verantwortung für den eigenen Vermögensaufbau und die Vermögenssicherung an einen Dritten – einen externen Manager, der Gelder sammelt und daraus ein zukunftsfähiges Portfolio baut. „Das bedeutet auch, dass so ein Portfoliomanager überall hinschauen muss: auf Aktien genauso wie auf Renten, auf deutsche wie auf internationale Papiere“, sagt Kreuz. „Jeder Fonds, der sich nur auf ein Thema spezialisiert, überträgt die Verantwortung dagegen wieder an den Anleger zurück. Denn letztendlich muss dieser selbst entscheiden, ob das Thema weiter trägt oder er doch auf ein anderes Feld wechseln sollte.“

Mischfonds oder auch vermögensverwaltende Fonds sind insofern die hohe Schule des Asset-Management. „Ein Manager, der sich beispielsweise ganz auf das Thema grüner Wasserstoff konzentriert, wird mit Sicherheit viel Expertise in diesem Bereich sammeln“, so Kreuz. Er wird die besten Werte finden, Neueinsteiger früh sehen und darin investieren. Aber er wird dem Anleger nur die Entscheidung bei einem einzigen Thema abnehmen: Welche Investments in grünen Wasserstoff getätigt werden. „Das aber ist zu wenig – der Anleger muss dann immer noch selbst entscheiden, welchen Anteil seines Vermögens er in diese Nische steckt. Und das überfordert die meisten und führt zu falschen Entscheidungen.“

Ein guter Mischfonds überblickt und nutzt alle Möglichkeiten und Chancen der Märkte. Die Portfoliomanager übernehmen zudem die Verantwortung für das Vermögen der Anleger. „Ein Mischfonds muss es erlauben, dass es das einzige Produkt für einen Kunden ist und dieser trotzdem keine Angst um sein Geld haben muss“, sagt Kreuz. Denn neben der Rendite ist die Sicherheit das oberste Ziel der Anleger. „Die Neuro-Finance zeigt klar, dass Verluste mehr schmerzen als Erfolge Freude bereiten“, sagt Kreuz. „Deshalb gehen viele Anleger wieder komplett aus dem Markt, wenn sie einmal mit einem Produkt Verluste eingefahren haben.“

Insofern ist es Aufgabe eines Mischfondsmanagers, Anleger zurück in Fonds zu holen, ihnen Vertrauen zurückzugeben, ihnen Verantwortung abzunehmen. „Von Banken hektisch aus Marketinggründen aufgelegte Nischenfonds sind einfach nur ungeeignet“, sagt Kreuz. „Auch die Ableger der Erfolgsfonds einstmals guter, dann groß gewordener Boutiquen sind oft nicht wirklich hilfreich, da sie nur die Markenbekanntheit nutzen sollen, um Geld einzusammeln.“ Wer dagegen mit Herz und Verstand, vor allem aber mit Verantwortungsgefühl das Geld anderer Menschen manage, der werde Erfolg haben, so Kreuz. Das erkennen Anleger auch mehr und mehr, allen Zahlen zum Trotz. „Insofern steht guten Mischfonds die beste Zeit noch bevor.“








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