News RSS-Feed

03.03.2021 Reisen dürfen nicht zum Sündenbock der Pandemie gemacht werden

Laut Beschlussentwurf für die morgige Bund-Länder-Konferenz soll der Lockdown bis einschließlich 28. März 2021 verlängert werden. Während ein Perspektivplan für die Öffnung von Einzelhandel und kulturellen Einrichtungen enthalten ist, bleiben Reisen ausgeklammert. Im Gegenteil: Die Menschen werden dazu aufgerufen, auf Reisen zu Ostern zu verzichten. Ein großes Problem, wie der Deutsche Ferienhausverband betont. Die Öffnung von touristischen Angeboten soll erst Ende März auf der Agenda stehen.

„Reisen werden zunehmend zum Sündenbock der Pandemie deklariert“, sagt Michelle Schwefel, Geschäftsstellenleiterin des Deutschen Ferienhausverbands. „Sicherlich ist es oberstes Gebot, die Entwicklung der Pandemie im Blick zu behalten, aber eine ganze Branche zu opfern, kann nicht im Sinne der Politik sein.“ Zudem wird hier mit zweierlei Maß gemessen, wie der Verband herausstellt. Während sich Ferienhausanbieter in Deutschland nun schon seit November 2020 im Lockdown befinden, sind Reisen ins Ausland unter bestimmten Voraussetzungen möglich.

„Das ist schon eine absurde Situation und ein herber Schlag ins Gesicht für den Deutschlandtourismus insgesamt“, sagt Schwefel. „Wir können nur hoffen, dass einige Bundesländer das genauso sehen und weiter an realistischen Öffnungsperspektiven arbeiten. Vielen Gastgebern steht das Wasser bis zum Hals. Und auch bei vielen Menschen ist der Erholungsbedarf nach Monaten des Lockdowns drastisch gestiegen. Der Ferienhaustourismus braucht ein Öffnungskonzept – und das am besten bereits zu Ostern. Dass wir nun auf den 24. März vertröstet werden, ist ein Schlag ins Gesicht. Selbst wenn dann weitere Lockerungen beschlossen würden, wäre es für die Ostersaison zu spät.“

Das RKI hat erst unlängst in seiner Studie zu reiseassozierten COVID-19-Fällen bekräftigt, dass von Urlaubern in Hotels keine erhöhte Infektionsgefahr ausgeht. Das gilt umso mehr für Ferienhäuser und Ferienwohnungen als autarke Übernachtungsalternative. „Hygienekonzepte greifen. Ein privates Ambiente ist für die Sicherheit zuträglich. Wir dürfen Gäste, die ihren Urlaub im eigenen Land verbringen wollen, nicht länger aussperren und damit ins Ausland treiben“, sagt Schwefel.

Zudem sollte man Mobilität nicht generell verteufeln. „Wer mit dem PKW anreist, am Urlaubsort einkauft oder in den Bergen spazieren geht, verhält sich nicht anders als zuhause und treibt auch nicht das Infektionsgeschehen voran.“







Leserumfrage
Wir schätzen Ihre Expertenmeinung!
Hier ist unsere Leserumfrage:
schnell & unkompliziert
Jetzt starten!