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04.03.2021 München: Bevölkerungs- und Wohnungsbauentwicklung 2016 bis 2020

In den vergangenen fünf Jahren wurden in München jährlich durchschnittlich 7 800 Wohnungen fertiggestellt, in Summe 39 591 Wohnungen. Mit 8 289 Fertigstellungen im Jahr 2020 wurde der bisherige Rekord von 8 272 Wohnungen im Jahr 2017 um 17 Wohnungen übertroffen. Gegenüber dem Jahr 2019 legten die Baufertigstellungen um 1 168 Wohnungen zu. Das entspricht einem Plus von 16,4 %.

Während die Entwicklung bei der Wohnungsbautätigkeit relativ konstant verlief, entwickelte sich der Bevölkerungsbestand für München zuletzt eher ungewöhnlich. Im Zuge von Wahlen fanden im Jahr 2017 Melderegisterbereinigungen statt, die zu einem niedrigeren Bevölkerungsbestand führten. Die Zuzüge in die Landeshauptstadt – zuletzt zwischen 110 000 und 120 000 pro Jahr – sanken im Pandemiejahr 2020 auf 90 459. Zugleich veränderten sich die Fortzüge aus der Landeshauptstadt in geringerem Umfang. Sie reduzierten sich 2020 lediglich um 6 040 auf 93 921 Personen, so dass der Wanderungssaldo im Jahr 2020 negativ ausfiel. Zusammen mit einem vergleichbaren Geburtenüberschuss wie in den Vorjahren ergab sich damit unterm Strich für das Berichtsjahr 2020 ein geringes Bevölkerungswachstum von 2 054 auf 1 562 096 Einwohner*innen (mit Hauptwohnsitz in München gemeldete Personen – detaillierte Informationen zur demographischen Entwicklung im vergangenen Jahr finden Sie in unserer Meldung vom 25.01.2021). Seit Jahresbeginn 2016 bis Ende 2020 wuchs die Bevölkerung Münchens um 4,7 % (+40 418 Personen).

Die Entwicklung der Wohnungsfertigstellungen und der Bevölkerung verlief regional jedoch sehr unterschiedlich. Das Verhältnis zwischen fertiggestellten Wohnungen und der Veränderung des Bevölkerungsbestandes ist im Streudiagramm dargestellt. Jeder Punkt stellt dabei einen der 108 Stadtbezirksteile Münchens dar. Zusätzlich wurde jedes Merkmal in drei gleich große Quantile eingeteilt. Die horizontalen und vertikalen Linien trennen die Stadtbezirksteile jeweils das Drittel mit den höchsten, mittleren und niedrigsten Werten. Aus der Kombination dieser 3 x 3 Klassen für jeden Stadtbezirksteil ergeben sich insgesamt 9 mögliche Kategorien, die farblich gekennzeichnet sind. Karte 1 visualisiert diese 9 Kategorien und zeigt zudem die räumlichen Zusammenhänge. Erkennbar ist, dass insbesondere in den zentrumsnahen Lagen in den vergangenen fünf Jahren mangels verfügbarer Flächen kaum Wohnungen entstanden. Auch die Bevölkerungsentwicklung war hier rückläufig. Zuwächse bei der Bevölkerung sowie bei den Wohnungen waren vor allem am Stadtrand zu beobachten.

Die größte prozentuale Bevölkerungszunahme verzeichnete der Stadtbezirksteil Freiham. Ende 2015 lebten hier 433 Personen, zum 31.12.2020 waren es mit 1 461 mehr als dreimal so viele Menschen (+ 237 %). In den vergangenen fünf Jahren wurden hier 444 Wohnungen mit einer Wohnfläche von insgesamt 23 982 m2 fertiggestellt. Im angrenzenden Bezirksteil Aubing-Süd war das Verhältnis zwischen Wohnungsfertigstellungen und Bevölkerungswachstum im Zeitraum 2016 bis 2020 ausgeglichener: Hier wurden 1 311 Wohnungen errichtet, während der Bevölkerungsbestand um 12,3 % (+ 3 358) auf 30 719 Personen wuchs. Der Stadtbezirksteil im Westen gehörte damit zu den Gebieten mit den höchsten Wohnungsfertigstellungen und dem größten Bevölkerungswachstum. Ähnlich wie in Aubing-Süd verlief die Entwicklung in Oberföhring. Der Stadtbezirksteil im Osten verzeichnete mit 1 419 die meisten Wohnungsfertiggestellungen und die absolut höchste Bevölkerungszunahme um 3 907 (+ 29,6 %) auf 17 086 Einwohner*innen. Die Entwicklung war hier vor allem in den Jahren 2019 und 2020 mit einem Bevölkerungsplus von 1 518 Personen (+ 29,6 %) und 933 Wohnungen besonders dynamisch.

Ganz anders dagegen die Situation im Bezirksteil Ludwigsvorstadt-Kliniken. In dem Gebiet zwischen Lindwurmstraße, Sonnenstraße, Prielmayer-/Arnulfstraße und Paul-Heyse-Straße wurden 166 Wohnungsfertigstellungen gemeldet, die Bevölkerung nahm jedoch insgesamt um 1 599 Personen ab (- 21,6 %). Der Rückgang trat vor allem im Jahr 2017 auf, als Bereinigungen in den Melderegistern stattfanden. Auch in den Jahren 2018 und 2019 war der Bevölkerungsbestand hier leicht rückläufig. Im vergangenen Jahr ergab sich jedoch ein positiver Saldo von 50 Personen. Zum Jahresende 2020 lebten in diesem Stadtbezirksteil 5 818 Personen.

Der Stadtbezirksteil Am Hart gehört hinsichtlich der Zahl an Wohnungsfertigstellungen zum oberen Drittel, aus Sicht der Bevölkerungsentwicklung jedoch zum unteren Drittel. 726 errichtete Wohnungen im Zeitraum 2016 bis 2020 stehen einem leichten Bevölkerungsrückgang von 477 (- 1,6 %) auf 28 552 Einwohner*innen gegenüber. Gegenläufig war die Entwicklung im Stadtbezirksteil Steinhausen. Mit einem Bevölkerungswachstum von 6 % ist Steinhausen einer der 36 Stadtbezirksteile mit dem höchsten Bevölkerungswachstum. Absolut betrachtet nahm die Einwohnerzahl in dem Gebiet zwischen Einstein-, Prinzregenten- und Ismaninger Straße um 432 Personen auf 7 600 Einwohner*innen zum Stichtag 31.12.2020 zu. Das Wachstum ist vor allem auf ein Plus von 385 Personen im Jahr 2018 zurückzuführen. Die Wohnungsbautätigkeit in diesem Bezirksteil fällt mit 124 Fertigstellungen in den letzten fünf Jahren jedoch unterdurchschnittlich aus.





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